Zeidlerei im Bibertal
Die Zeidlerei (Waldbienenhaltung) war die älteste, von den Slawen betriebene Form der Bienenzucht. Weitläufige Wälder, viele nektarträchtige Pflanzen sowie starke Bäume schufen beste Voraussetzungen für dieses Handwerk. Für Zeidlerbäume wurden am häufigsten Kiefern und Eichen ausgewählt, andere Baumarten waren weniger beliebt.
Zeidlerei Heute
Die Waldbienen nutzen den Nektar vieler Pflanzen. Die häufigsten sind Weiden, Preiselbeeren, Faulbaum, Himbeere, Brombeere, Ahorn, Linde und Heidekraut. In manchen Fällen sammeln sie auch Honigtau.
Die Einzigartigkeit von Zeidlerhonig ist nicht nur das Aroma der Waldblüte, es ist der Geschmack einer
tausendjährigen Tradition. Unsere Bienen dürfen ihren Honig behalten und werden deshalb nicht beerntet.
Zeidlerei im Rüthener Bibertal
2017 fand der Schreiner- und Zimmerer-Zunft-Tag in Rüthen statt. An diesem Tag wurde der historische Brauch der Zeidlerei durch Sabine Bergmann präsentiert, und die Herstellung einer Klotzbeute vorgeführt. Viele Besucher hörten und sahen dabei erstmals die Begriffe Zeidler-Zunft und das Zeidler-Handwerk.
Im Jahr 2019 wurde vom Rat der Stadt Rüthen festgelegt das Bibertal neu zu gestalten und attraktiver herzurichten. Das Planungsbüro Berger erhielt den Auftrag, eine Arbeitsgruppe wurde gebildet, die an den der Planung aktiv beteiligt war. Dieser Arbeitsgruppe gehörten unter anderem der Förster Andreas Goebel vom Forstamt der Stadt Rüthen, und Ditmar Kruse, Vorsitzender des Wald und Umwelt-Ausschuss an.
Schnell war die Idee, im Bibertal Bienen in Klotzbeuten anzusiedeln, geboren. Sie nahmen Kontakt mit Sabine Bergmann auf, die in Schloss Hamborn die Zeidlerei-Zunft erfolgreich ausübt, beschloss man gemeinsam dies Projekt im Rüthener Bibertal umzusetzen.
An der großen Eröffnungsfeier, anlässlich der Umgestaltung des Bibertals, beteiligte sich Sabine Bergmann und Ditmar Kruse mit einer Präsentation in Form der Herstellung von zwei Klotzbeuten unter Beteiligung der Besucher, und der starken Unterstützung im Hintergrund von Elke Schalk-Gockel. Um das rege Interesse und animiert durch den positiven Zuspruch bei der Veranstaltung war Anlass genug, das Zeidlerei-Projekt vor Ort weiter voran zu bringen. Die Idee einen Rundweg mit Klotzbeuten zu entwickeln und diese durch Mittel aus dem Förder-Programm „Leader 5verBund“ wurde beschlossen und umgesetzt.
Mit aktiver Beteiligung des Förderverein „Heimatpflege und traditionelles Brauchtum Rüthen e.V.“ wurde das Projekt am 31.07.2020 endlich gestartet. Seit dem arbeiten wir mit Hochdruck daran, dieses Projekt bis Mitte Dezember 2020 fertigzustellen.
Kleines Zwischenfazit:
Es hängen bereits zwei Klotzbeuten an ihrem vorgesehenen Platz am Rundweg im Bibertal, eine dritte wurde im November im historischen Handwerkerdorf in Rüthen aufgehängt.
Weitere Informationen unter:
Ihr Naturpark Team Arnsberger Wald und Touristik Team Rüthen