Am Samstag, dem 13. Mai 2017 waren alle Augen zum Himmel gerichtet – waren doch Unwetter vorhergesagt worden. Doch bis auf einen kräftigen Regenguss am Mittag hatte Petrus ein Einsehen und schickte zum Teil strahlenden Sonnenschein zu den runde 400 Gästen auf den Eulenspiegel. Aus dem ganzen Bistum und darüber hinaus waren sie angereist, um bei der Segnung der Kapelle St. Georg dabei zu sein.
Die drei sich stützenden Quader der Kapelle sind Dank ehrenamtlicher Hilfe in den letzten Jahren von innen und außen verkleidet und verkabelt worden. Die Außenanlagen blühen langsam auf, zum Leben erwecken werden die Kapelle die Besucherinnen und Besucher in den kommenden Wochen und Monaten. Bei der Schlüsselübergabe dankte der Diözesanvorstand – Anna Werner, Patrick Höckelmann und Tobias Hasselmeyer – besonders den drei Hauptbauern Hans-Josef Marx, Georg Werner und Jörg Gastel, die mit viel Engagement die zahlreichen Ehrenamtlichen bei ihrem Tun unterstüzten. Auch Simon Schwamborn, ehemaliger Diözesankurat, sowie Geschäftsführer Ulrich Weber wurden für ihre Verdienste mit der Georgsmedaille geehrt. Bereits im Jahr 2007, als der Orkan Kyrill die Waldfläche rodete, hatte sich die Diözesanversammlung für den Bau einer Kapelle ausgesprochen. Die Grundsteinlegung erfolgte im November 2013, ein Jahr später konnte bereits Richtfest gefeiert werden.
Höhepunkt des Tages war der Gottesdienst mit Erzbischof Hans-Josef Becker, Generalvikar Alfons Hardt und Diözesankurat Tobias Hasselmeyer. Mit vereinten Kräften wurde schließlich die Altarplatte in Form eines Kreuzes eingesetzt und somit der Bau vollendet.
Der Diözesanverband präsentierte sich den ganzen Tag lang mit verschiedenen Mitmachaktionen: Jutetaschen bedrucken, mit Brenneisen und Brennpeter Namensschilder gestalten, Auseinandersetzung mit der Taufe, Hüpfburg „St. Hüpf“. Viele nutzen die Gelegenheit, ihre zuvor im Kapellenshop erworbenen Tische, Stühle und Hocker zu signieren.
Das Team des Diözesanzentrums sorgte für das leibliche Wohl, rund 80 Gäste hatten ihre Zelte aufgeschlagen.
Der Abend klang in der Jurtenburg beim Konzert mit Samuel Harfst aus.
Im Rahmen des 11. Europäischen Holzbau-Kongresses im Gürzenich in der Kölner Altstadt wurde der Holzbaupreis NRW 2018 verleihen. Zimmerei Hüske aus Rüthen reichte das Bauprojekt der Kapelle St. Georg ein. Sie war für den Großteil der baulichen Ausführung verantwortlich und hat die Pfadfinder bei ihrer enormen Eigenleistung unterstützt. In der über zehnjährigen Planungs- und Bauphase halfen über 150 Pfadfinderinnen und Pfadfinder tatkräftig mit, um ihre Kapelle zu errichten. Im Mai 2017 wurde die Kapelle von Erzbischof Hans-Josef Becker und Generalvikar Alfons Hardt gesegnet. Seitdem ist sie fester Bestandteil des DPSG-Diözesanzentrums in Rüthen.
Die Fachjury lobte die besondere Architektur des Gebäudes sowie die Nutzung von Bauholz aus dem Rüthener Wald. Die Kapelle besteht aus drei würfelförmigen Räumen. Der Eingangswürfel steht senkrecht, während die beiden anderen Würfel in einer Schräglage von 15 Grad an ihm lehnen. Der große Mehrzweckraum bietet Platz für 100 Personen und ist mit dem Kapellenwürfel verbunden, sodass auch größere Gottesdienste dort gefeiert werden können, aber auch unabhängig davon nutzbar ist.
Fotos: Sebastian Humbek
https://www.dpsg-paderborn.de/kapellenbau/
https://youtu.be/opJv919hCFY Film von der Konsekration der Kapelle